Jahresfeier der Hellershöfer: Bewährtes Konzept mit neuen Ideen
Kaisersbach/Alfdorf.
Beste Noten für die Sänger vom Sandland: Die Schulleiterin von Hellershof stellte dem Gesangverein für seine Jahresfeier ein sehr gutes Zeugnis aus. Für sie, erstmals Gast, war die Leistung bewundernswert.
Die 53 Kilometer lange Anreise von ihrem Wohnort Aalen zur Gemeindehalle in Kaisersbach hat Nadja Feiler trotz hoher Spritpreise nicht bereut. Die neue Leiterin der Hellershöfer Grundschule folgte einer Einladung der Sandländer Eintracht zur traditionellen Jahresfeier. „Mir hat das sehr gut gefallen“, lobte die Schulmeisterin. „Es ist bewundernswert, wie groß die Vielfalt im Sandland ist.“ Dass sogar zwei ihrer Schülerinnen mitwirkten, war für die Pädagogin „das Tollste“ – „Leonie und Natalie haben sich wunderbar präsentiert und großartig in die Gemeinschaft integriert“. Auch dem Liederkranz-Chor um Wolfgang Hänle zollte Nadja Feiler großen Respekt: „Es ist schon erstaunlich, wie zwanzig Männer auf so hohem Niveau musizieren können.“
Auch die Jugend begeisterte
Solches Lob einte das Publikum. Seit 35 Jahren verzaubert der kleine Verein mit seiner ganz speziellen Mischung von althergebrachter Chordarbietung und zeitgeistiger Musikrevue. Hänles Herren düsten unter Begleitung eines kleinen Orchesters zu einer musikalischen Reise um den Globus, machten mal Station in Böhmen und Brasilien, mal auf Hawaii und Kuba. Der Chorleiter war sehr zufrieden mit seinen Tenören und Bässen: „Es hat besser geklappt als in der Singstunde.“ Das Fernweh sei überzeugend vermittelt worden: „Die Sehnsucht tropfte allen aus den Knopflöchern.“
Daniela Deiss und Günter Wahl im Duett
Hätten die Männer in ihrer Singstunde gerne größeren Zulauf, so muss sich Vorsitzender Günther Frank um weibliche Kräfte für seine gemischte Singgruppe nicht sorgen. „Ich will auch auf die Bühne und mitsingen“, hatte sich Laura Gerosa aus Breitenfürst vorgenommen, als sie dort oben ihre Tante erlebte. Jetzt griff sich die Elfjährige schon zum zweiten Mal das Mikrofon. Bereits seit drei Jahren gehört die achtjährige Natalie Schurr zum Projektchor, am liebsten singt sie an der Seite ihres stolzen Vaters. Die zehnjährige Leonie Doderer aus Kaisersbach ist seit sechs Jahren ein gefeiertes Sternchen am Sandländer Musikerhimmel.
Die drei Mädchen ergänzten auf sympathische Weise das erfahrene Ensemble mit Conni Brestel, Daniela Deiss, Katja Frank, Anni Hirzel, Monika Weller und Patricia Sozzi. Bei so viel Frauenpower fühlte sich das Männertrio mit Günther Frank, Hartmut Schurr und Günter Wahl sicht- und hörbar wohl. Flotte Verstärkung bekamen sie von der Begleitband um Martin Fortinal.
Die Bühne war zur trachtenfreien Zone erklärt worden, statt Dirndl und Lodenjanker dominierten Rosen. In dieser Kulisse kamen die schwungvollen Hymnen auf die Liebe, das Glück und die Heimat sehr gut zur Geltung. „Die Sandländer haben Musik im Blut“, behauptete die muntere Truppe. Franks Team war es gelungen, ein bewährtes Konzept mit neuen Ideen zu bereichern. Die Show geriet so schmissig und noch ansehnlicher. „Ihr seid über euch selbst hinausgewachsen“, stellten denn auch langjährige Stammgäste ebenso erfreut wie verwundert fest.
Hans Georg Frank